Im bekannten Song «In the year 2525», (von Zager and Evans 1968 aufgenommen) wird mit Recht in Zweifel gestellt, ob der Mensch bis zu selbigem Jahr überlebt haben wird. Um für 2021 jedoch vorherzusagen, dass wir das Corona-Jahr überleben werden, braucht man kein großer Prophet zu sein. Dasselbe für das Jahr 2022 vorherzusehen ist zumindest etwas waghalsig, wegen dem geplanten und ersehnten Impfstoff. Darum halte ich mich wohl besser an den Songtext, wo in Jahrzahlen großzügiger gedacht, erst für 3535 eine erste entscheidende Wende dahin in Betracht gezogen wird. Er sagt die freiwillige oder obligatorische Einnahme einer Pille voraus, welche gefälligerweise alles beinhaltet, was ein Mensch an Gedanken braucht und an Worten zu sagen hat. Und das ist dann auch nicht besonders viel. Und mehr hätte in einer kleinen Pille ohnehin nicht Platz.
Man versteht schnell, wie verlockend es ist, gegen Corona einen Impfstoff zu entwickeln, der Ähnliches oder gar Besseres vermag. Es muss doch für alle Regierungen dieser Welt eine wahrhaft lästige Plage sein, Untertanen zu betreuen, die über ein individuelles Empfindungsvermögen, eigene Gedanken und freie Willensäußerung verfügen. Wie viel einfacher wäre es doch, eine Herde willenloser Schafe zu bewachen. Man könnte sich beispielsweise den kostspieligen Polizeiapparat ersparen und ihn durch einen einfachen Weidezaun ersetzen, den man unter Strom setzt. Auch das Ernährungsproblem möchte damit wohl gelöst sein. Man sieht, etwas klassische Konditionierung und schon herrscht Frieden im Stall.
Für die weitere Interpretation des Songs löse ich mich jetzt von den durch ihn vorgegebenen Jahreszahlen und konzentriere mich ganz auf die inhaltlichen Werte wie Zähne, Augen, Beine und Arme, die letztendlich überflüssig werden, wenn Maschinen die damit verbundenen Funktionen für uns übernehmen werden. Zieht man uns die Zähne, bietet das die verlockende Möglichkeit, uns auf viel billigere Flüssignahrung umzustellen. Und hängen wir erst am Tropf, dann versteht sich von selbst, dass man billig auch auf Augen, Beine und Arme verzichten kann. Es gilt ja nichts mehr zu finden, man braucht kein potentielles Futter zu jagen und auch Messer und Gabel sind bei automatisierter Ernährung durch den Schlauch überflüssig.
Aber es kommt noch besser. Man braucht nicht mehr zu flirten, Sex ist durch die Pille ohnehin kein Thema mehr, kann man virtuell haben und die Nachkommenschaft und das Überleben der Menschheit übernehmen KI-gesteuerte Laborroboter. Da nähern wir uns gemäß Songtext dann einer unbenannten Timeline, an der angelangt, es wünschenswert sei, dass der Schöpfer auf den Plan trete. Er möge kommen, das Werk betrachten und endlich entscheiden, ob auf der Erde sich alles nach seinem Plan entwickelt hat, oder ob da die eine oder andere Entscheidung aus billigen Gründen in eine andere Richtung führte. Sein oder nicht Sein? Eine wirklich nur dem wahren Schöpfer angemessene, weil verantwortungsvolle Frage. Weshalb dann zaudern: auf zum Jüngsten Gericht!
Aber halt, über wen soll denn nun zu Gericht gesessen werden? Diese willenlosen Schafe hatten doch gar keine Wahl, sind also unschuldig? Und dennoch muss gerichtet werden, denn die Erde ist nachgerade von allen uns kostbaren Ressourcen, die das Leben, die Gesellschaften und die Staaten einst umtrieben, wie leer gefegt. Es ist zum Heulen. Doch da es zum Kriege führen keinen Anlass mehr gibt, kommt unser Schöpfer auf die glorreiche Idee, ein Wurmloch quer durch eine herrlich funkelnde Sternennacht zu öffnen, das direkt ins Jahr 2020 zurückführt, um daselbst vor Ort allen die Gelegenheit zu geben, sich, wie gewünscht, gegen die Einnahme der ehemals alles entscheidenden Pille zu stellen und unseren Machthabenden zum richtigen Zeitpunkt eine kräftige Abfuhr zu erteilen.
Ein neuer Slogan wird uns von Gott auf die wiederbelebte Zunge gelegt: «Nie mehr Pillen, fresst sie selber, wenn sie euch so wichtig sind». Unser Augenlicht kehrt wieder zurück. Unsere Augen, sie leuchten im alten Glanz und vermögen nun deutlich zwischen Sein und Schein zu unterscheiden. Im rechten Lichte betrachtet wird auch sofort allen klar, was zu tun bleibt: lasst uns unsere Beine bewegen und trittfest vor den vergoldeten Palästen der fehlgeleiteten Obrigkeiten in Stellung gehen. Mit wiedererstarkten Armen starten wir die längst fällige Palastrevolution und pferchen unsere einstigen Hirten auf den frei gewordenen Weiden ein.
Ach ja, eine wirklich schöne Vision, die das One-Hit-Wunder «In the year 2525» von 1968 uns da beschert hat.